Mit der Serie „Urgesteine des TC Goldscheuer“ berichten wir in loser Folge über langjährige Mitglieder, die mit unserem Tennisclub in besonderer Weise verbunden sind. Diesmal steht der Sport im Vordergrund, den Gerd Leibiger in vielen Ausprägungen weit über die 30 Jahre hinaus, die er nun Vereinsmitglied beim TC Goldscheuer ist, betrieben hat.
Gerd Leibiger ist Jahrgang 1949 und im nahen Altenheim geboren. Solange er zurückdenken kann, war Sport immer eine Art Lebenselixier für ihn. Dies kam nicht von ungefähr. Sein Vater förderte ihn früh und der sportlich außergewöhnlich talentierte, ältere Bruder spornte ihn an. Mit sieben Jahren meldete sein Vater ihn beim
TuS Marlen an, wo er turnte und Handball spielte. Parallel begann er kurz darauf mit der Leichtathletik in Kehl. Anscheinend war ihm das immer noch nicht genug. Er trat ebenfalls der Ringerabteilung des ASV Altenheim bei und wurde bereits im zarten Alter von 12 Jahren südbadischer Meister. Zwischendurch hat er kurzzeitig auch mal Fußball gespielt und während des späteren Studiums war er recht erfolgreicher Speerwerfer. Viel mehr kann man im Sport kaum anpacken!
Seine eigentliche Liebe galt allerdings dem Handball. Mit 19 Jahren wechselte er von Marlen zum TuS Hofweier und stieg mit der Mannschaft von der Oberliga bis in die Bundesliga auf, in der er 8 Jahre lang um Tore und Punkte kämpfte. Hartes Training und der Wille zum Erfolg ließen schließlich auch den damaligen Bundestrainer Vlado Stenzel auf ihn aufmerksam werden, so dass er 1976 in den Kader der Nationalmannschaft aufgenommen wurde und einige Male für Deutschland spielte.
Bei so viel Sport ist kaum zu glauben, dass Gerd auch noch für andere Dinge Zeit hatte. Er besuchte das Gymnasium in Kehl und heiratete kurz nach dem Abitur seine Ehefrau Vanadis, mit der er eine Tochter großzog. Seine berufliche Laufbahn konnte natürlich auch nur etwas mit Sport zu tun haben. Er absolvierte in Freiburg ein Studium als Hauptschullehrer mit dem Schwerpunkt Sport und unterrichtete seit 1975 fast 40 Jahre lang an Schulen in Offenburg. Sein Sportsgeist, Einfühlungsvermögen und seine direkte, zupackende und hilfreiche Art waren der Grundstock, in einem zunehmend schwierigeren Schulumfeld Werte zu vermitteln und sich bei den Kindern Respekt zu verschaffen, aber auch Vertrauen zu gewinnen.
Zum Tennis kam Gerd relativ spät. Als Gründungsmitglied war er von Beginn an beim TC Altenheim dabei, dem er auch heute noch angehört. Ein gekaufter Bauplatz in Marlen und dessen Nähe zum TC Goldscheuer ließ ihn dann 1989 auch in unseren Verein eintreten. Die Spielhäufigkeit war zu Beginn allerdings gering, was nicht nur an dem eigenhändigen, vierjährigen Aufbau seines Hauses und der noch bis 1993 andauernden Verbundenheit zum Handball als Spielertrainer in Helmlingen lag. Anfangs fehlten einfach auch Kontakte zu Spielpartnern. Das änderte sich 2002, als er von Jürgen Wiehler angesprochen wurde, ob er nicht in der Herren-50-Mannschaft an der Medenrunde teilnehmen wolle. Seither war er beständiger Mannschaftspieler – meist sogar gleichzeitig in mehreren Teams des Vereins – und mit seinem spielerischen Können stets wichtiger Bestandteil etlicher Meisterschaften, zuletzt 2019 mit den Herren 70.
Als sich der TC Goldscheuer 2015 neu aufstellte mit Vorstand und Trainern stand er gleich uneigennützig zur Verfügung. Als Mitglied der Trainergruppe um Fadil Serić kümmerte er sich um Kontakte zu Schulen, um für die Jugendarbeit des Clubs zu werben. Gleichzeitig trainierte er Neumitglieder und schaffte damit die notwendigen Kontakte im Club, die er selbst zu Beginn seiner Mitgliedschaft vermisste.
Auch heute ist er aus dem Club nicht wegzudenken. Er hilft, wo er kann, ist wichtiger Stammspieler bei Herren 55 sowie Herren 70 und gern gesehener Trainingspartner, der immer gute Ratschläge zur Verbesserung des Tennisspiels geben kann. Besondere Freude macht es ihm, mit seinen beiden Enkelinnen zu spielen, die schon seit einiger Zeit Tennis spielen, wenn auch an ihrem Wohnort beim TC Altenheim. So begleitet der Sport Gerd weiterhin und ist seit kurzem auch hilfreiche Therapie, eine Krankheit zu besiegen.